Fördermittelgeber: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
Förderprogramm: Modernitätsfonds (mFUND)
Projektträger: Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV)
Projektlaufzeit: 2022 – 2024
Projektpartner: Fachhochschule Erfurt – Institut Verkehr und Raum, htw saar Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes – Forschungsgruppe Verkehrstelematik (FGVT), Landeshauptstadt Erfurt, INVER GmbH

Die Schaffung einer barrierefreien Mobilitätsinfrastruktur ist die Grundlage zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft mit dem Recht auf Mobilität für alle. Die Situation für mobilitätseingeschränkte Personen, insbesondere für Menschen mit Behinderungen bei Begegnungen mit dem (motorisierten) Individual- und dem Öffentlichen Verkehr ist dabei oftmals nicht optimal und das Konfliktpotential hoch. Besonders relevant erscheint hierbei der Fußverkehr an Lichtsignalanlagen und der Übergang vom Fußverkehr zum ÖPNV an Haltestellen.

Ziel des Projektes ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Komforts mobilitätseingeschränkter Menschen an LSA-geregelten Knotenpunkten und an den Übergängen vom nichtmotorisierten Individualverkehr (NMIV) zum ÖPNV durch eine automatische Erkennung, die automatische intelligente Anpassung von LSA-Steuerungen und die Information des Fahrpersonals im ÖPNV sowie Fahrzeugführenden im MIV. Diese Information ist perspektivisch besonders essentiell für automatisierte Fahrzeuge und wird daher über V2X-Schnittstellen übertragen.

Im Projekt werden Lösungen entwickelt, die es ermöglichen, mobilitätseingeschränkte Personen automatisch KI-basiert zu identifizieren und deren Verhalten zu prognostizieren. Auf Basis dieser Informationen werden konkrete unterstützende Maßnahmen eingeleitet, wie bspw. Phasenverlängerung, Auslösung von Signalen für Menschen mit Sehbehinderungen oder Informationsweitergabe an den ÖPNV. Durch diese Maßnahmen an Knotenpunkten wird das vernetzte und automatisierte Verkehrssystem (Fahrzeuge und Infrastruktur) weiter vorangebracht und gleichzeitig ein Beitrag zur inklusiven Gesellschaft geleistet.

Die pwp-systems GmbH koordiniert die Erarbeitung der Rahmenspezifikation für das Gesamtsystem sowie die Detailspezifikation für die Teilsysteme. Der Fokus der eigenen Arbeiten liegt auf der Spezifikation der zentralenseitigen Systeme, insbesondere dem Daten- und Strategiemanagementsystem pwpTMPlatform. Schwerpunkt der Entwicklung ist die Implementierung eines Softwaremoduls für das zentralenseitige Monitoring und die Analyse von Daten des NMIV. Diese Daten werden feldseitig über die KI-basierte NMIV-Erfassung mit unterschiedlicher Sensorik detektiert und ausgewertet. Das Softwaremodul für NMIV-Monitoring und -Analyse wird in die Systemumgebung der Verkehrsmanagementplattform Erfurt integriert und als Teil des entwickelten Gesamtsystems gemeinsam mit den Projektpartnern unter Laborbedingungen erprobt.

Das Projekt KIMONO-EF hat es auf die Shortlist des Deutschen Mobilitätspreises für das Jahr 2023 in der Kategorie Digital Transformation Data-Driven Mobility geschafft. Aus über 200 Projekten wurden insgesamt 12 Projekte in vier Kategorien nominiert.